Der Eintritt in die Pubertät bei Hunden variiert je nach Rasse und Persönlichkeit und ist daher individuell zu betrachten. Eine professionelle Unterstützung von Welpenbeinen an ist entscheidend, um Ihrem Hund oder Ihrer Hündin während der Sturm- und Drangphase sicher zur Seite zu stehen.

Verhaltensänderungen sind ein normaler physiologischer Prozess, daher nehmen Sie sie bitte nicht persönlich.

Hier sind die wichtigsten Punkte zur Pubertät Ihres Hundes auf einen Blick:

  • Ihr Hund wird selbstständiger und zeigt ein erhöhtes Erkundungsverhalten.
  • Ressourcen und Verteidigung werden zunehmend wichtig.
  • Aufgrund von Veränderungen im Gehirn mangelt es jungen Hunden an Impulskontrolle und Risikoabschätzung.
  • Selbstbelohnendes Verhalten wird verstärkt, was es schwieriger macht, Ihren Hund von lohnenden Dingen zu trennen.
  • Eine souveräne, liebevolle und konsequente Führung ist entscheidend, um Ihrem Hund Orientierung und Sicherheit zu bieten.
  • Wenn falsches Verhalten toleriert wird, kann es sich verstärken und zu größeren Problemen führen.
  • Der Stresshormonspiegel ist während der Pubertät am höchsten.
  • Ihr Hund reagiert empfindlicher auf Reize, was zu emotionaleren Reaktionen führen kann und eine Grundlage für Verhaltensprobleme sein kann.

Hund in der Pubertät – was passiert und wie Sie richtig reagieren

Die Pubertät beim Hund ist ein ganz natürlicher Entwicklungsprozess – aber auch eine echte Herausforderung für Mensch und Tier. In dieser Phase verändert sich nicht nur der Körper, sondern vor allem das Verhalten des Hundes. Viele Halter erleben plötzlich einen scheinbar „rebellischen“ Vierbeiner, der Erlerntes zu vergessen scheint.

Wichtig: Nehmen Sie Veränderungen im Verhalten Ihres Hundes während der Pubertät nicht persönlich. Ihr Hund ist nicht ungehorsam – er steckt mitten in einem Reifeprozess, der mit hormonellen und neurologischen Veränderungen einhergeht.


Typisches Verhalten in der Pubertät beim Hund:

  • Erhöhtes Erkundungsverhalten: Der Hund wird selbstständiger und entfernt sich weiter von seinen Bezugspersonen.

  • Impulskontrolle fehlt: Viele Hunde reagieren plötzlich ungestüm, wild oder unberechenbar – das Gehirn ist in „Umbauarbeiten“.

  • Stärkere Reaktion auf Reize: Geräusche, Bewegungen und neue Situationen lösen schneller Aufregung oder Angst aus.

  • Ressourcenverteidigung: Spielzeug, Futter oder Schlafplätze werden plötzlich verteidigt – auch gegenüber bekannten Hunden oder Menschen.

  • Selbstbelohnendes Verhalten nimmt zu: Jagen, Buddeln, Hochspringen – Verhalten, das sich „gut anfühlt“, wird häufiger gezeigt.

  • Grenzen werden getestet: Erlernte Signale wie „Sitz“, „Komm“ oder „Nein“ scheinen plötzlich nicht mehr zu funktionieren.


Unterschiede: Rüde oder Hündin in der Pubertät

Rüde in der Pubertät:

  • Markierverhalten nimmt zu, teils auch im Haus.

  • Oft wird der Rüde dominanter gegenüber Artgenossen, vor allem gegenüber anderen Rüden.

  • Sexualtrieb erwacht: Lecken, Winseln oder Unruhe sind häufige Begleiterscheinungen.

  • Der Rüde testet Grenzen und wirkt zeitweise „stur“ oder weniger kooperativ.

Hündin in der Pubertät:

  • Die erste Läufigkeit tritt meist zwischen dem 6. und 12. Monat ein.

  • Stimmungsschwankungen sind normal: Die Hündin kann anhänglich, aber auch bestimmender oder unsicher wirken.

  • Einige Hündinnen entwickeln Scheinträchtigkeit, was das Verhalten stark beeinflussen kann.

  • Auch bei Hündinnen kann es zu Ressourcenverteidigung oder Rückzug kommen.


Was hilft während der Pubertät?

  • Geduld und Verständnis: Verhalten in der Pubertät ist keine „Unart“, sondern Ausdruck hormoneller und neurologischer Reifung.

  • Klare Regeln und liebevolle Konsequenz: Hunde brauchen gerade jetzt Struktur und Orientierung.

  • Training anpassen: Kurze, positive Trainingseinheiten fördern Bindung und Konzentration.

  • Stress vermeiden: Überforderung durch Reizüberflutung kann zu Angst oder Aggression führen.

  • Sozialkontakte gut dosieren: Nicht jeder Kontakt ist sinnvoll – Qualität geht vor Quantität.


Fazit: So kommen Sie gut durch die Hundepubertät

Die Pubertät beim Hund ist vergleichbar mit der Teenagerphase beim Menschen: anstrengend, aber wichtig. Mit Ruhe, Geduld und einer konsequenten, liebevollen Erziehung helfen Sie Ihrem Hund, sicher durch diese Zeit zu kommen – ob Rüde oder Hündin.